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Anke Meier-Liebrandt - Berufswege von Innenarchitekten

Der Berufsweg der Innenarchitektin
Anke Meier-Liebrandt

Anke Meier-Liebrandt
Foto: privat
So vielfältig wie die Menschen sind, die Innenarchitektur studieren, so vielfältig sind ihre Berufswege. Nach 30 Jahren mit eigenem Innenarchitekturbüro wechselte Anke Meier-Liebrandt zu Villeroy & Boch Fliesen. Dort baute sie den Architekturservice aus und entwickelt Veranstaltungen.

Autorin
Linda Pezzei

Bevor es ans Eingemachte geht – Frau Meier-Liebrandt, warum sind Sie Innenarchitektin geworden?

Anke Meier-Liebrandt: Für mich stand schon vor der Schule fest: „Wenn ich groß bin, werde ich Innenarchitektin.“ Mein Vater war Schreinermeister und ich fuhr immer gern zum Aufmaß auf die Baustelle oder zum Kundenbesuch mit. Dort hörte ich dann gebannt zu, wie er die Planung für den Innenausbau und die Möbel besprach. Es war spannend, wie der Alltag und die Wohnumgebung außerhalb meiner vier Wände aussahen und welche Wünsche und Erwartungen andere ans Wohnen und Einrichten hatten. Das waren sozusagen meine ganz frühen Lehrjahre.

Solchermaßen geprägt stand für mich der Dienstleistungsgedanke immer im Mittelpunkt. Man muss die Menschen lieben, sich auf sie einlassen. Schließlich soll sich der Nutzer oder die Nutzerin in dem von mir gestalteten Umfeld wiederfinden – aber auch etwas Neues entdecken.

Was gab den Ausschlag für den Schritt, 2022 auf die Herstellerseite zu wechseln?

Anke Meier-Liebrandt: Ich bin dankbar dafür, dass ich Zeiten erlebte, in denen Bauherrenschaft, Planende und Ausführende an einem Strang zogen. Mit dem, was ich bis dahin erreicht hatte, war ich zufrieden.

Plötzlich wurde mir aber klar, dass ich bereit für etwas Neues war. Daher war ich richtig erleichtert, als ich das letzte große Projekt zum Abschluss gebracht hatte. Doch was dann? Ich wusste lediglich, dass ich meine Expertise und Erfahrungen weitergeben und Design und Handwerk einander wieder näherbringen wollte.

Und da dachten Sie gleich an Villeroy & Boch Fliesen?

Anke Meier-Liebrandt: Das hat sich so ergeben: Als Innenarchitektin unterstützte ich hin und wieder eine befreundete Objektberaterin bei der Auswahl und Bemusterung von Fliesen für private Bäder sowie objekttauglichen Fliesen für die Sanierung von Bürogebäuden. Durch diese Zusammenarbeit entwickelte sich ein intensiver Austausch, der dazu führte, dass ich gelegentlich auf Veranstaltungen bei der Beratung half. Als ob ich bereits geahnt hätte, wohin mich die Reise führt.

Wie ging es danach weiter?

Anke Meier-Liebrandt: Aus einem spontanen Austausch mit Villeroy & Boch Fliesen entwickelten sich viele gemeinsame Ideen für eine Kooperation. Dann ging alles sehr schnell und auf einmal hatte ich einen Arbeitsvertrag in der Hand (lacht).

Können Sie mit Ihrer Entscheidung einen Trend am Markt erkennen?

Anke Meier-Liebrandt: Aus verschiedenen Gesprächen kann ich sagen, dass mein Weg so manche erfahrenen Kolleginnen und Kollegen zum Nachdenken angeregt hat. Sie überlegen, so wie ich damals, die Selbstständigkeit hinter sich zu lassen.

Wie haben Sie diesen Schritt letztlich geschafft?

Anke Meier-Liebrandt: Man sollte offen und neugierig sein, sich für Produkte interessieren und gerne weiterbilden. Und ein gewisses Funkeln in den Augen haben, wenn man über den Beruf, das Bauen und Gestalten spricht. Ebenso sollte man andere mitnehmen und begeistern können. Gerade über meine Büroerfahrung komme ich schnell in einen kollegialen Austausch mit denjenigen Planungsbüros, die uns im Architekturservice kontaktieren. Denn auch das Beraten, Ideengeben und Problemelösen sind in der Zwischenzeit Teil meines Arbeitstages geworden.

Zu Ihrem Aufgabengebiet gehört es nun auch, Seminar- und Vortragsreihen zu konzipieren und umzusetzen.

Anke Meier-Liebrandt: Ja, dabei kam mir mein Engagement für den BDIA zugute. Dort hatte ich die Gelegenheit, Veranstaltungen und Vorträge mit zu organisieren oder zu kuratieren. Das gab mir die Sicherheit: Hey, ich schaffe es, Leute zu bewegen. Ich kann das! Davon profitiere ich heute, wenn es darum geht, Seminare, Vorträge oder Netzwerkveranstaltungen auf den Weg zu bringen.

Welche Ziele haben Sie sich noch gesetzt?

Anke Meier-Liebrandt: Ich möchte einen Beitrag dazu leisten, die Marke Villeroy & Boch Fliesen im Bereich Architektur und Objekt noch lebendiger zu gestalten. Dazu zählen neben dem Servicegedanken auch die kollegiale Kommunikation und das Weitergeben unserer keramischen Kompetenz. Das soll dazu beitragen, dass bei der Planung und Ausschreibung fachlich alles passt.

Wenn Sie jetzt eine Zwischenbilanz ziehen müssten, wie fiele die aus?

Anke Meier-Liebrandt: Ich liebe das Handwerk, mit dem ich aufgewachsen bin. Deshalb bin ich sehr glücklich mit meiner Entscheidung, was man glaube ich auch an dem Strahlen in meinem Gesicht gut erkennen kann (schmunzelt). Zwei Jahre sind eine gute Zeitspanne, um ein erstes Resümee zu ziehen: Es ist schön zu sehen, dass alles, was ich tue, Resonanz findet – sozusagen relevant ist.

Ich bin viel unterwegs, das macht mir Spaß. Und es ergeben sich immer wieder interessante Kontakte und Einblicke in viele tolle Projekte – in denen natürlich auch Fliesen eingesetzt werden


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Foto: privat

Anke Meier-Liebrandt (Jg. 1964) hatte schon früh das Ziel, Innenarchitektin zu werden. Dem Diplom an der Fachhochschule Hildesheim (1983–1986) folgte die erste Anstellung in einem Planungsbüro für Innenarchitektur und Architektur. 1990 gründete sie mit 26 Jahren ihr eigenes Büro Architekton in München, das sie mehr als 30 Jahre betrieb. Seit 2022 ist sie bei Villeroy & Boch Fliesen für den Architekturservice zuständig.

www.villeroy-boch-tiles.com

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