Ob die CI (Corporate Identity) für regionale wie internationale Unternehmen oder individuelle Wohnwelten für Privatpersonen – mit ihrer Begeisterung für Gestaltung setzt sich das Duo von Raumgestöber bewusst keine Schranken. „Wir unterscheiden nicht, ob der Auftrag eine grafische Umsetzung auf Papier oder eine Raumgestaltung beinhaltet.
Wir haben uns absichtlich keinen speziellen Schwerpunkt gesetzt, denn durch die Arbeit für unterschiedlichste Branchen können wir immer neue Perspektiven einnehmen. Das ist, was uns reizt und auch dazu zwingt, sich auf manchmal unbekanntes Terrain zu wagen. So wie übrigens auch bei der Tierarztpraxis filu. Wir haben selbst nicht mal ein Haustier“, erläutert Andrea Köhler das Konzept ihres Büros Raumgestöber.
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Auf los geht’s los
Am Anfang steht für Andrea und Stephan Köhler das Zuhören. „Beim ersten Gespräch mit unseren Auftraggebern geht es uns darum, die Bedürfnisse und Wünsche zu erfassen. Ich glaube, wir sind beide ganz gut darin, Menschen zu lesen und das Ungesagte zu erfassen.
Uns ist es wichtig, eine Vertrauensbasis zu schaffen, aus der heraus auch Wagnisse einfacher umzusetzen sind“, erklärt Stephan Köhler die Herangehensweise. Seine Aufträge erhält das Paar zumeist durch Empfehlungen anderer zufriedener Kunden, so dass meist schon eine fundierte stilistische wie menschliche Basis existiert. „Das macht vieles leichter“, finden die beiden.
![Raumgestöber](https://www.md-mag.com/wp-content/uploads/1/_/1_3CEC6C64-A165-4D4A-B53D-2BD07FD81791.jpg)
Weiterentwicklung der Marke
Der Auftrag vom Münchner Start-up filu, das bislang schon eine Praxis in München betrieb, lautet, eine Art Role Model für optional weitere, deutschlandweite Filialen zu entwerfen. „Bislang waren Logo und die Unternehmensfarben Beige und Coral im Raum nicht sichtbar.
Wir haben sie bei der Raumgestaltung sichtbar gemacht und durch Schwarz und Weiß akzentuiert“, beschreibt Andrea den neuen Markenauftritt. Aber bevor das Farbschema umgesetzt werden konnte, galt es zunächst, die Fläche des ehemaligen Fitnessstudios praxistauglich für Empfang, Behandlungsräume und OP-Saal zu gliedern.
„Durch die große Schaufensterfront ist die warme, beruhigende Wirkung der Räumlichkeiten von außen einsehbar. Im Eingangs- und Wartebereich fühlt man sich ähnlich wie in einem Bistro – bei Kaffee und adäquatem Leckerli aus dem Foodspender willkommen.“
![Raumgestöber](https://www.md-mag.com/wp-content/uploads/3/_/3_77D5174D-E63A-40F9-A52A-67BFF7F3B278.jpg)
Entspannung pur
Weiche Formen und Rundbögen prägen die Basisgestaltung der „filu“-Welt. Mit ihrer Hilfe werden Zonen definiert, Bereiche gegliedert sowie Wänden und Decken Struktur verliehen. „Die Teilung hat nicht allein optische oder dekorative Gründe. Insbesondere mussten strikt voneinander getrennte Räume für Hunde und Katzen geschaffen werden, um für Vier- wie Zweibeiner stressige Begegnungen aus dem Weg zu gehen“, führt Stephan Köhler die nötigen baulichen Maßnahmen aus.
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In der Raumausstattung schließlich ergänzen sich natürliche und haptisch ansprechende Materialien wie Holz und Stein mit lackierten und beschichteten Oberflächen, die den strengen hygienischen Anforderungen einer Tierarztpraxis gerecht werden.
Auf ihr persönliches Highlight in der Praxis angesprochen bringt Andrea Köhler die CI-Wand ins Spiel. „Wir sind stolz, der schönen Marke mit den Signets an der Wand ein Gesicht gegeben zu haben. Sogar Desinfektions- und Papiertuchhalter sind in Koralle lackiert. Das ist, was wir mögen: Höchste Funktionalität gepaart mit unbedingter Ästhetik!“
Fakten
Projekt: Tierarztpraxis
Standort: München-Maxvorstadt
Fertigstellung: Januar 2024
Architektur und Innenarchitektur: Raumgestöber
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