Architektur ist vergänglich, wenn sie nicht in den Kreislauf einer Weiternutzung eingehen kann. Eine rechtzeitige Sanierung wirkt dem Verfall entgegen, und in gewisser Weise stellt sie sogar die ursprünglichste Form von nachhaltigem Bauen dar, denn bereits vorhandene Substanz lässt sich so ganz einfach weiter nutzen.
Weniger Abriss, mehr Erhalt
Diese Zeilen aus dem Vorwort des Titels Landhäuser: zeitgemäß wohnen, nachhaltig bauen von Melanie Breuer sind indirekt ein Plädoyer für mehr Bauen im Bestand, weniger Abriss, mehr Erhalt. Die Projekte in ihrem Buch zeugen von einer Vielfalt und Schönheit, dass einem jeder Neubau seelenlos vorkommt. Ein respektvoller Umgang mit der historischen Bauweise ist ebenso erwünscht wie eine zeitgenössische Raumgestaltung.
Tradition und Fortschritt
Landhäuser vereint anschaulich Beispiele, wie man mit einer alten Bausubstanz umgehen kann. Dass denkmalpflegerische Werte und moderner Wohnkomfort durchaus Hand in Hand gehen können, zeigt die Renovierung eines historischen Bauernhauses im Herzen des Schwarzwalds oder der Bauernhof in Niederbayern: Wenn Tradition und Fortschritt aufeinandertreffen, kann durchaus eine absolut harmonische Verbindung entstehen. Im Brandenburger Scheunenhaus sorgen ein zusätzliches Geschoss und große Fenster für ein luftig-leichtes Wohngefühl. Im österreichischen Bizau wurde ein 250 Jahre altes Bauernhaus mit modernen Elementen ergänzt. Allen gemein ist, dass jedes dieser Häuser eine unglaubliche Harmonie ausstrahlt.
Das Buch enthält Aufnahmen von altem Gebälk in einem modern eingerichteten Umfeld. Auf allen Bildern kommt der Kontrast zwischen alt und neu sehr gut heraus.
Landhäuser: Zeitgemäß wohnen, nachhaltig bauen
Melanie Breuer (Hrg.) mit Fotos von Bodo Mertoglu
Hardcover, Pappband, 192 Seiten, 23 x 28 cm mit 200 Farbfotos
ISBN: 978-3-7913-8872-4
25 Euro
Erschienen am 20. September 2021